Ihren Namen verdanken die Milchzähne ihrer strahlend weißen Farbe. Ähnlich wie Milch sind die ersten Zähnchen zumeist sehr hell und bläulich-weiß, während die später nachwachsenden, bleibenden Zähne eher gelblich-weiß gefärbt sind. Zudem brechen die ersten Zähne in einem Lebensabschnitt durch, in dem die Kinder zumeist noch gestillt bzw. mit Milch ernährt werden.
Die ersten Zähne, die den Durchbruch schaffen, sind in der Regel die beiden unteren, vorderen Schneidezähne zwischen dem 6. und dem 8. Monat, gefolgt von den Eckzähnen zwischen dem 12. und dem 16. Monat und den dahinter liegenden Mahlzähnen zwischen dem 15. und dem 20. Lebensmonat. Den Abschluss bilden die hinteren Mahlzähne, bevor sich das Milchzahngebisse im Alter von etwa zweieinhalb bis drei Jahren komplett mit allen 20 Milchzähnen präsentiert.
Sie bilden die Platzhalter für die bereits im Kiefer angelegten, bleibenden Zähne, die beginnend ab dem 6 Lebensjahr sukzessive die Aufgabe der Milchzähne übernehmen. Die ersten bleibenden Zähne sind die 6-Jahr-Molaren, die häufig unbemerkt hinter den Milch-Mahlzähnen auftauchen. In der Regel hat sich der Zahnwechsel von den Milchzähnen zum bleibenden Gebiss bis zum Alter von ca. 13 Jahren vollzogen. Zur Freude vieler Kinder wird der Zahnwechsel besonders in den ersten Jahren häufig von der Zahnfee begleitet. Die übrigen vier der insgesamt 32 Zähne des erwachsenen Gebisses, die sogenannten Weisheitszähne treten zumeist erst mit der Volljährigkeit oder erst Jahre später in Erscheinung. Wann sich welche Zähne tatsächlich zeigen, kann individuell sehr unterschiedlich sein und ist im Normalfall kein Grund zur Sorge. Genaue Aufklärung bietet ein Besuch beim Zahnarzt zwischen dem 6 und 12 Lebensmonat des Kindes.
Wie auch die späteren Zähne dienen die Milchzähne in erster Linie der Nahrungszerkleinerung, sie sind jedoch auch Platzhalter für die bereits im Kiefer angelegten, später erscheinenden, bleibenden Zähne. Auch bei der Sprachentwicklung spielen die ersten Zähne eine wichtige Rolle. So können fehlende Schneidezähne dazu führen, dass Kinder bei der Bildung und dem Erlernen von „Zischlauten“, dem S, Sch oder dem Z Schwierigkeiten haben. Die Folge kann eine fehlerhafte Lautbildung (z. B. Lispeln) sein.
Fehlende oder frühzeitig ausgefallene Milchzähne können auch dazu führen, dass die nachwachsenden Zähne schief in die entstandene Lücke wachsen, was u. U. eine kieferorthopädische Behandlung und den Einsatz einer Zahnspange zur Regulierung der Zahnfehlstellung nach sich zieht.
Da die Milchzähne besonders in den ersten Monaten noch sehr weich sind und nur von einem dünnen Zahnschmelz geschützt sind, bedürfen auch und gerade Milchzähne sorgfältiger Pflege, um sie vor dem frühzeitigen Ausfallen zu bewahren und um zu verhindern, dass sich kariesverursachende Bakterien u. U. schon auf die noch nicht voll ausgebildeten Folgezähne ausbreiten.
Wie im Bereich Mundhygiene ausführlich beschrieben, bilden sich insbesondere bei der Zufuhr von Zucker und Kohlenhydraten Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und die Ausbreitung von kariesverursachenden Bakterien begünstigen.