Leider handelt es sich beim Zähneknirschen nicht nur um eine Redensart. Das ist nichts ungewöhnliches – fast jeder Mensch knirscht (meistens unbewusst) gelegentlich mit den Zähnen. Tagsüber geschieht dies in Stresssituationen, im Schlaf während der inneren Verarbeitung von Themen und Situationen. Oft wird der Ärger tagsüber geradezu heruntergeschluckt. Dieser aufgestaute seelische Druck wird auf die Muskeln des Kauapparates übertragen. Die Folge: das unbewusste Pressen und Knirschen der Zähne, auch „Bruxismus“ genannt.
Wenn das Knirschen über einen langen Zeitraum auftritt, werden die Zähne regelrecht abgeschliffen. Die Kauflächen verlieren an Kontur, die Kiefer- und Knochengelenke und die Muskeln im Gesicht und Nacken schmerzen. Bemerken Sie nach dem Aufstehen Kiefer- oder Kopfschmerzen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie in der Nacht mit den Zähnen knirschen. Auch Zahnfleischbluten kann eine Folge sein.
Wir empfehlen zur Stressverarbeitung in der Nacht die sogenannte „Aufbissschiene“ (umgangssprachlich auch „Beißschiene“ oder „Knirscherschiene“ genannt). Diese besteht aus Kunststoff und verhindert den Kontakt zwischen oberer und unterer Zahnreihe. So werden Zähne, Gelenke und Muskeln entlastet und unbewusste Automatismen gelöst. Gleichzeitig wird ein neues Bewegungsmuster einprogrammiert.
In der Regel wird die Aufbissschiene im Unterkiefer eingesetzt. Wenn die Schiene nur nachts getragen wird, sollte sie tagsüber in einer belüfteten Box aufbewahrt werden. Die Pflege erfolgt mit einem Reinigungsschaum und einer Prothesenbürste. Die Reinigung mit einem Gebissreiniger ist ebenfalls möglich. Wenn die Beschwerden abklingen, kann die Schiene abgesetzt werden. Je nach Beanspruchung der Aufbissschiene kann diese bis zu 5 Jahre genutzt werden. Sollte der Patient besonders stark mit den Zähnen reiben und pressen, kann es auch sein, dass die Schiene bereits nach einem halben Jahr erneuert werden muss. Die Fertigung der Schiene wird in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
Eine Aufbissschiene wird individuell gefertigt. Bei der Herstellung kann zwischen hartem und weichem Material gewählt werden. Sie sollte immer aus einem harten Material hergestellt werden. Bei der Herstellung gehen wir auf die therapeutischen Ziele und Bedürfnisse unserer Patienten ein.